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Leben mit dem MBT
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Schlussbetrachtung

Sportmethodische Tests erfordern keine aufwändigen Apparaturen. Sie messen zwar nicht direkt die Kraft, doch lässt sich über sie eine Kraftfähigkeit definieren: Die Leistung in einem Krafttest ist Gradmesser für die Ausprägung einer Kraftfähigkeit. Das schliesst selbstver-ständlich ein, dass nicht ausschliesslich Kraft gemessen wird, denn jede sportmotorische Leistung ist vielschichtig.
Lange Zeit versuchte man den MBT und die z.T. fast unglaublichen Therapieerfolge durch das Training von Fuss- und Beinmuskulatur zu erklären. In verschiedenen Studien wurde der Pronationskomponente im Rück- und Mittelfuss eine grosse Gewichtung bemessen. Das Aufrichten des Fusses soll also für die Effizienz verantwortlich sein? Beim vorliegenden Versuchsdesign handelt es sich um 937 Messungen in den Bereichen Standweitsprung, Differenzsprung und Sit-ups.
Ingesamt absolvierten 279 Jugendliche die verschiedenen Tests. Statistische Signifikanz von Messunterschieden kann nicht berücksichtigt werden, da keine Irrtumswahrscheinlichkeit angenommen wurde. Ohne Vergleichsklassen, welche in der gleichen Zeitspanne keinen MBT trugen, kann auch nicht entschieden werden, ob die Zunahmen nur MBT abhängig sind oder ob und wieviel andere Effekte vorliegen. Der Vergleich zwischen erstem und zweitem Test deutet aber stark darauf hin, dass der MBT Kraftverhältnisse und muskuläres Zusammenspiel in den beschriebenen Bereichen verbessern kann. Inwieweit die Tragzeit auf die muskulären Verhältnisse einen Einfluss haben, lassen sich keine linearen Korrelationen festlegen.

Die Steigerungen im Standweitsprung liegen bei durchschnittlich 3.1 % oder 4.7 cm. Zu bedenken ist dabei die Tatsache, dass einige Jugendliche nicht aus dem "Vollen schöpften" und mit der horizontalen Bewegungsausführung koordinativ einige Schwierigkeiten hatten, war doch dieser Bewegungsablauf sehr ungewohnt.

Im Differenzsprung zeigten sich die Probanden besonders motiviert, denn durch die sichtbaren Kreidemarkierungen an der Wand entbrannte ein richtiger Wettkampf, wer wohl weiter oben ansetzen konnte; durch den Umstand, dass dieser Test nach dem Standweitsprung duchgeführt wurde, ist es auch möglich, dass die koordinative Steuerung der Bewegung leichter fiel. So erstaunt es auch nicht, dass eine durchschnittliche Steigerung von 7.3 % oder 2,5 cm resultierten.

Die wahren Möglichkeiten des MBT liegen vor allem im Rumpfbereich (Entspannung des Beckens und aktives Strecken des Körpers, sowie Muskelentspannung durch Dehnen und Verschrauben). So verblüfften die Steigerungen im 3. Test (Bauchmuskulatur) nicht allzu sehr: durchschnittlich schafften die Probanden 8 Sit-ups mehr im zweiten Test und steigerten sich dadurch um mehr als 40 %!

Die Instabilität (erhöhte Reiz-Antwort Relation) und die Hauptbelastung auf dem Mittelfuss (s. RS scan Prints) mit der MBT Gangtechnik lassen das Becken aufrichten. Erste Versuche mit EMG haben zudem gezeigt, dass sich der Quotient von Bauch- und Rückenmuskulatur verändert (das Verhältnis verbessert sich). Versuche bei Erstkontakt mit MBT haben zudem gezeigt, dass sich die muskuläre Aktivität gegenüber einem konventionellen Schuh im Stand um 30 %, im Laufen sogar um 40 % verbessert.

Im Zusamenhang mit den zweimonatigen Testphasen in den 15 Klassen sind doch noch einige Gedanken zu berücksichtigen, die im Zusammenhang mit dem Zielpublikum Jugendliche nicht zu unterschätzen sind:

Jugendliche möchten Spass und Fun haben; Aspekte der Gesundheitsprophylaxe zählen bei ihnen wenig (Vergleiche mit Suchtproblematik und Ernährung sind angebracht!).

Psychologische sowie soziale Aspekte wirken sich auf die Körperhaltung der Jugendlichen weit intensiver aus, als dass ich das vermutet habe; so braucht es letzten Endes auch "andere Kanäle", um an die Jugendlichen heranzukommen!

Das veränderte Bewegungsmuster (Masai Barfusstechnologie) stellt für die Jugendlichen ein starkes Hemmnis dar: wer möchte schon gerne mit einem „komischen“ Gangmuster auffallen; sie haben Mühe, sich so zu exponieren!
Die gebrauchten Testschuhe fanden nicht überall grossen Anklang; da zeigen die Jugend-lichen doch ein klares Spiegelbild unserer Gesellschaft: wir haben sehr hohe Ansprüche an äussere Formen.

Das Preissegment für dieses Zielpublikum ist klar zu hoch; die Firma ag setzt daher eine Versuchsphase an, in der interessierte Klassen mit ihren Lehrern MBT für Gesundheits- oder Projektwochen gezielt einsetzen können und den MBT für diese Zeit gratis ausleihen können.