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Diskussion mit Achillessehnen-Abriss-Patienten
E.W. schrieb am 04.07.2002 an Karl Müller: vor ca. 3 Monaten stieß ich auf Ihre MBT-Schuhe. Die Argumente waren einleuchtend, so daß ich mir ein Paar Halbschuhe erwarb. Bald folgte das Sandalenmodell für den Hausgebrauch. Schmerzen der Achillessehnen, die nicht stark, jedoch vorallem morgens häufig auftraten, verschwanden. Vor einigen Wochen bescheinigte der mbt-Verkäufer eine völlig korrekte Lauftechnik, die mit Laufband und Videokameras dokumentiert wurde. Die Lauftechnik kräftgte sichtlich die Wadenmuskulatur. Das Bergauf-/Bergabsteigen ging im Urlaub (Mai 2002) besser den je. Ende Mai zog ich mir nun am Ende einer intensiven sportlichen Betätigung einen Achillessehnen-Abriß am linken Bein zu. Mein Alter: 40 Jahre, seit ca. 20 Jahren immer wieder leichte, nach sportlicher Betägigung manchmal stärkere, ab und zu starke Achillessehnenbeschwerden. Die Sehnen waren somit sicherlich vorgeschädigt. Bei ähnlich gelagerten Fällen (vorgeschädigter Sehne) ist es vermutlich ratsam, nach Anwendung des MBT-Schuhs mit Impaktsportarten 1-2 Jahre zu warten. Die Sehnenregeneration und -kräftigung hält mit der Muskelkräftigung nicht Schritt. In der Übergangsphase arbeiten also starker Muskel und (noch) schwache Sehne zusammen. Das könnte einen Achillessehnen-Abriß begünstigen. Meine Mutter (76 Jahre) habe ich Ihre Schuhe auch empfohlen. Nach ca. 3 Tagen hatte sie die Schuhe Tag für Tag an. Die scharfen Schmerzen an den Fußsohlen, unter denen sie seit 20-30 Jahren litt (trotz Einlagen, ohne Einlagen war an ein Gehen nicht mehr zu denken), sind verschwunden. Ein höchst erfreuliches Ereignis, mit dem niemand mehr rechnen konnte.Für die Rehabilitation sind die mbt-Schuhe zu einem späteren Zeitpunkt sicher bestens geeignet. Möglicherweise haben Sie hier Beispiele und Trainingsprogramme, für die ich Ihnen dankbar wäre.Vielleicht ist Ihnen ja eine kurze Rückmeldung möglich

Karl Müller antwortete am 6.7.2002 an E.W.:

Herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Bericht und die Begeisterung für MBT trotz Ihres Sehnenabrisses. Ich litt selbst 5 Jahre an Achillodynie und hatte deswegen MBT erfunden. Dazu hab ich sicher gegen 1000 Achillessehnen-Patienten betreut. Schliesslich hab ich Erfahrung mit biomechanischen Boden-Reaktions-Messungen. Ich sage das, weil ich Sie überzeugen möchte, dass keine Angst haben müssen, dass die Wadenmuskulatur so stark trainiert ist, dass das Sehnengewebe reissen könnte, falls es nicht 100% gesund ist. Sie sind der erste, mir bekannte Patient, der zuerst Achillessehnenprobleme
hatte und danach eine Ruptur (Abriss). Bei fast allen Patienten reisst die Sehne ohen vorherigen Probleme, sozusagen aus heiterem Himmel. Bei richtigem Gang wird die Sehne sanfter Belastet als beim Tragen eines Schuhs. Der maximale Zug ist beim Abstoss. Reissen tut sie aber beim Auftritt, der im Schuh ohne (oder sehr wenig) Muskelaktivierung passiert wenn man einen Fehltritt macht oder beim Landen auf dem Vorfuss. Beim Landen im MBT hat man viel die bessere Hebelwirkung und die Muskulatur ist viel aktiver. (Ich gehe davon aus, dass der Abriss nicht im MBT stattgefunden hat) Bei richtigem Gang im MBT (nur wenig rollen im Mittelfussbereich) liegt die Belastung auf die Sehne höchstens im Bereich des eigenen Körpergewichts und die Zunahme der Belastung ist viel sanfter als in einem Schuh. Ich würde Ihnen deshalb empfehlen, die Rehabilitation sobald als möglich mit dem MBT zu beginnen. Ich weiss nicht wo Sie wohnen, zwecks optimaler Anwendung des MBT würde ich Sie gerne zu einem Gratis-Samstagkurs in Roggwil einladen:

Kurse finden jeden Samstag von 09.00- 11.00 in 9325 Roggwil statt. Kosten:
gratis. Verpflichtung: keine. Telefonische Anmeldung (+41 (0)71 455 1965) oder per E-mail obligatorisch. Die Wegbeschreibung finden Sie in der Homepage www.masai.ch unter der Rubrik unsere Firma Schweizerkreuz ganz unten. Der direkt Link lautet:
http://www.masai.ch/Kontakt/KarteRoggwil.shtml


E.W. schrieb am 09.07.2002 an Karl Müller:

Entsprechend Ihrem Rat werde ich den MBT nun früher für die Rehabilitation einsetzen als geplant. Bislang hat noch keine Krankengymnastik stattgefunden. Die Sehne ist im Orthotech-Schuh sozusagen wieder auf 90 Grad gedehnt. Die Kraft ist noch sehr gering (Op war am 24.05). An einen Zehenspitzenstand ist nicht zu denken. Allerdings sind ein Hemmnis für die Kraftausübung auch die Schmerzen in der Achillessehne bei zunehmender Kraftentfaltung. Hier weiß ich noch nicht, wie weit ich gehen darf und soll. (Erstaunlicherweise war der Abriß selbst wenig schmerzhaft, auch ein lautes Knallen oder Knacken war nicht zu hören. Wenn ich den Laut beschreiben müßte, würde ich sagen, es hat leise Blopp gemacht. Wie dies einzuordnen ist, ob dies ein Hinweis darauf ist, daß die Sehne stark degeneriert war, weiß ich nicht.) Seit einigen Tagen fahre ich mit dem Orthotech-Schuh Fahrrad. Die runde Bewegung und das Muskelzusammenspiel bekommen mir sehr gut. Mit Gangschaltung und je nach Lage des Pedals unter der Fußsohle läßt sich der
Kraftbedarf für den Vorderfuß gut dosieren. Längeres Gehen im Orthotech-Schuh hat wegen dessen Steifheit und der geringen Kraft im Vorderfuß sowie wegen der harten ungedämpften Besohlung eine starke Fersenbelastung zur Folge, die sich bis zur Hüfte und Lendenwirbelsäule negativ auswirkt.
Sehr hilfreich sind mir auch die vor kurzem begonnen Gehübungen auf einer Wiese. Die kleinen Unebenheiten, der gedämpfte Tritt ergeben bei kleinen
Schrittchen eine gute Trainigswirkung. Wenn der Fuß etwas kräftiger geworden ist, werde ich versuchen, das Training mit MBT-Schuhen und Krücken fortzusetzen.Der Abriß erfolgte beim Anlaufen. Zwar meinte ich, es sei beim Antritt mit dem linken Bein passiert, es könnte aber auch der zweite Auftritt gewesen sein. Die gesamte Muskulatur, vielleicht auch die Muskelkoordination war nach 1,5 bis 2 Stunden intensiven Fußballspiels sicher geschwächt.
(Allerdings hatte ich dieses subjektive Empfinden nicht, und fühlte mich was die Beine anbelangte, in guter Verfassung. Dies schrieb ich, wie schon geschildert, dem guten Trainingsstand durch MBT zu.) Der Boden war denkbar ungünstig, ein Hartgummi-Platz, ohne Dämpfung mit sehr hoher Haftreibung.
(Ein Spieler sagte am folgenden Tag noch nie hätte ihm nach einem Spiel so sehr alle Knochen weh getan.) Ein kühler Wind hat sicher die Elastizität
des Sehnengewebes - gerade der Achillessehne - herabgesetzt. Beschuht war ich mit einem guten Laufschuh.An einem Samstagskurs kann ich leider nicht ohne weiteres teilnehmen, da ich in Deutschland im Raum Würzburg zuhause bin. Vielleicht geht es einmal im Rahmen eines Urlaubs. Herzlichen Dank aber für die Einladung.


Karl Müller antwortete am 14.7.2002 an E.W.:

Besten dank für Ihre Info. Ich hab viel mehr Erfahrung mit Achillodynie (chronische Entzündung) als mit der Ruptur. Ich weiss nur, dass 3 Faktoren die Rehabilitation beschleunigen, das sind Dehnung, physiologische Belastung (Supinatinon im Calcaneus-Bereich - im Fersenbereich aussen kraftvoll
drücken ohne nach innen zu knicken) und gut durchbluten. Das alles passiert bei der Reha im MBT im Alltag integriert. Schneller kann man nicht rehabilitieren. Sie beschleunigen die Reha noch, wenn Sie möglichst häufig locker traben, auch wenn es jeweils nur wenige Schritte im Alltag sind.
Ich denke, dass Sie bei voller Integratin im Alltag + locker traben ab jetzt in 4 Wochen voll rehabilitiert sein sollten. Anbei schicke ich Ihnen einen Link bei dem Sie genau sehen, wie die Bewegungsabläufe und Belastungen sind/sein sollten. Das aufrechte Skelett bin ich (aufgenommen in München beim Fernsehsender Pro 7, Sendung Welt der Wunder), das andere ist ein Freund von mir, der in Natura eigentlich ganz normal aussieht. falls sich die Skelette nicht bewegen, bitte den Treiber herunterladen, der sich automatisch anbietet.

http://www.mbtech.li/skelette/SWF/skelettvergleich.htm

P.S.
darf ich unsere E-mail-Diskussion unter Achillessehnenprobleme auf unser Internet stellen? Es könnte auch für andere interessant sein, die in einer
ähnlichen Lage sind.


E.W. schrieb am 17.07.2002 an Karl Müller:

danke sehr für Ihre prompte Antwort. Ihre 3 Faktoren für eine beschleunigte Rehabilitation sind mir eine wichtige Bestärkung und Ergänzung der bisherigen Maßnahmen. Die Durchblutung versuche ich morgens durch ein heißes Fußbad zu verbessern. Anschließend massiere ich insbesondere den Bereich von der Ferse bis zu den Wadenmuskeln und die Narbe mit einem haut- und gewebefreundlichen Öl ein (Neo-Ballistol). Danach sind Dehnübungen angebracht. Tagsüber und meist auch nachts trage ich eine gestrickte Wollmanschette etwa vom Knöchel bis zu den Wadenmuskeln. Heute suchte zum erstenmal ein Thermal-Sole-Bad mit Unterwassermassage auf. Dies scheint der Achillessehne gut zu bekommen - sicher auch in der Hauptsache ein urchblutungseffekt.
Mit dem lockeren Traben und werde ich sobald irgend möglich beginnen. In Ansätzen funktioniert es schon. Die Seitenansicht der marschierenden Skelette habe ich schon kurz auf der Internetseite betrachtet und schaue sie mir gerne nochmals gründlich an. Nachdem ich Ihr Video schon gesehen habe, erkannte ich Sie rasch im aufrechtgehenden Skelett wieder (der rechte Arm schwingt minimalst weiter nach vorne). Vor meiner Achillessehnen-Ruptur habe ich meinen Laufstil mit und ohne MBT-Schuhe beim mbt-Händler dokumentieren lassen (in beiden Fällen offensichtlich nicht zuletzt, vielleicht größtenteils dank MBT völlig korrekt). Dies müßte noch auf der Festplatte sein und könnte somit auf CD gebrannt werden. Außer dem Wunsch, für die eigene Rehabilitation hilfreiche Informationen zu bekommen, war es mein Beweggrund mit den ausführlichen Schilderungen von Unfallhergang, den eigenen Erfahrungen und Überlegungen Ihnen und damit auch anderen bei ähnlichen Problemen zu nützen. Deshalb kann es mir nur recht sein, wenn Sie unsere eMail-Diskussion ins Internet stellen wollen.


Karl Müller antwortete am 20.7.2002 an E.W. :

ganz herzlichen Dank und gute Rehbilitation.


E.W. schrieb am 23.07.2002 an Karl Müller:

das lockere Traben funktioniert inzwischen recht gut. Bei ganz kleinen Schritten ist es sogar weniger schmerzhaft als das Gehen. Die stärkere Aufwärtsbewegung beim Traben entlastet den Vorderfuß. Damit ist die Sehnenanspannung geringer und mir wird ein gleichmäßiges Traben möglich. Beim normalen Gehen ist das Schreiten noch nicht gleichmäßig, weil ich den Vorderfuß noch nicht kräftig genug abdrücken kann. Könnten Sie mir bitte mitteilen, wo genau unsere eMail-Diskussion zu finden ist. Ich habe schon Kandidaten, denen ich die Adresse mitteilen möchte... Im voraus besten Dank!




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